Dienstag, 28. November 2017

BLOGSchrift | Ausgabe 7. | CHRISTMAS EDITION


Tanni - Es ist Ende November, ich gehe durch die Stadt. Ich gucke nach links, nach rechts, nach oben, nach vorne und nach hinten, um diese wundervollen Momente nicht zu verpassen, denn überall weihnachtet es sehr. Die ersten Lichter werden angebracht und die ersten Stände werden schon für den Weihnachtsmarkt aufgebaut. Der erste Tannenbaum steht auch schon. In den Geschäften werden schon Marzipanbrote, Spekulatius und Lebkuchen verkauft, Geschenkpapier ist reichlich vorhanden und von LED-Weihnachtsmännern bis hin zu Teelichtern werden schon verschiedene Weihnachtsdekorationen verkauft. Doch damit nicht genug: Denn schlägt man die Prospekte mit der Werbung auf, so sieht man auf den ersten Blick, dass alle Geschäfte das niedrigste Preis-Leistungsangebot haben wollen, um Kunden in ihr Geschäft zu locken. Außerdem gibt es schon diverse Adventskalender zu kaufen. Nun heißt es noch ,,Last Christmas" an, sich zurücklehnen und einfach nur die schöne Zeit im Kreise seiner Familie und Freunde genießen.



Genügend Gründe, warum Weihnachten nervt



zpp - Alle Jahre wieder tönt selbst aus der letzten Ecke Wham!'s 'Last Christmas'. Sei es im Kaufhaus, auf dem Weihnachtsmarkt oder im Radio auf dem Weg zur Schule. Jedes Jahr die gleiche Leier. Alle Jahre wieder. Und wen überrascht es, wenn ich bereits jetzt verrate:

Kevin ist mal wieder allein zu Haus. Ähnlich wie bei den Weihnachtsliedern, hält man es zur Weihnachtszeit auch mit dem TV-Programm. Es wiederholt sich seit Jahrzehnten und für jeden einzelnen Film könnte man als Synchronsprecher einspringen.
Shopping Queen ist ein Witz gegen die Besorgung der Weihnachtsgeschenke. Egal wann man sich um die Geschenke kümmert: Es ist doch zu spät, zu hektisch und zu voll. Überall. Dazu ertönt beim Shoppen wieder einmal.. Na!?.. Genau!.. 'Last Christmas'

Happy Family ist an den Feiertagen natürlich ganz oben auf der Liste. Die komplette Sippe ist vereint. Diejenigen, die man gerne sieht, sitzen zusammen mit denen, die man sich bekanntermaßen nicht aussuchen kann, an einem Tisch. Und zur Krönung der Auslese sind alle friedlich, happy und in Kuschelstimmung, bis Onkel Alfred nach dem 5. Bier das Pöbeln beginnt.
Essen bis der Arzt kommt. Oder sollte man es lieber 'fressen' nennen? Ente, Kartoffelsalat, Wein, Spekulatius, Kekse. Die Liste ließe sich endlos weiterführen und aus: 'An Weihnachten lassen wir mal Fünfe grade sein' resultiert eine Überflutung an Neuanmeldungen in jedem Fitnessstudio zum Anfang des Jahres.
Das Fest der Liebe, wie Weihnachten auch gerne genannt wird, sollte kein Anlass sein, seinen Partner, seine Eltern oder Geschwister diese zwei Tage zu lieben. Das Fest wird von vielen als ein Ausweg aus der Lieblosigkeit genutzt. Getreu dem Motto: 'Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst'. Nur bitte nicht ausschließlich an den Feiertagen!
Geschenke dürfen an Weihnachten natürlich nirgendwo fehlen. Aber fällt nur mir auf, dass am meisten die beschenkt werden, die ohnehin am meisten haben; wohingegen diejenigen, die es am nötigsten hätten, am wenigsten bekommen?
Sinnesverwirrung vom aller feinsten, überall wo man hingeht. Es riecht nach Vanille, Zimt, Lebkuchen, Frittierfett, Marzipan. Penetrante Gerüche, die sich oftmals vermischen und nichtmehr einzeln identifizierbar sind. Gibt es echt jemanden, der das schön findet?


                                                                                                                                

Ein Sonntag für die Toten?

ksj – Man kann ja zu Weihnachten stehen, wie man will. Ob man sich schon Wochen vorher wie irre darauf freut oder ob man völlig entnervt den 27. Dezember herbeisehnt. Eines kann man nicht: Sich dem ganzen Weihnachtstrubel vollständig entziehen. Denn schon lange sind die Innenstädte mit Lichterketten und Leuchtsternen bestückt und hier und da tauchen auch schon die ersten Weihnachtsbäume auf. Fleißige Handwerker laden Holzlatten vom LKW und bauen Stück für Stück die Häuschen für den Weihnachtsmarkt auf. Schon steigt einem der Duft von gebrannten Mandeln in die Nase und wenn es kalt wird, mag man sich am liebsten die kalten Finger an einem Tässchen Glühwein wärmen. Doch ganz so schnell geht es dann doch nicht. Ein bisschen Geduld muss noch aufgebracht werden. Denn klassischerweise startet die Adventszeit erst nach dem Totensonntag. Der fällt in jedem Jahr auf ein anderes Datum, ist aber immer der letzte Sonntag vor dem 1. Advent. Doch so richtig weiß man nicht, wozu dieser Tag da ist. Eine kleine Online-Recherche zeigt mir Folgendes: 

Der Totensonntag ist einer von mehreren Gedenktagen im November und markiert tatsächlich den Abschluss des Kirchenjahres. Mit Allerheiligen, Allerseelen und dem Volkstrauertag ist es der vierte Tag innerhalb eines Monats, an welchem der Toten gedacht wird. Ganz schön düster! Die Kirche selbst spricht aber nicht so gern vom Totensonntag, sondern eher vom Ewigkeitstag, da man ja im christlichen Glauben an die Auferstehung und das ewige Leben glaubt. Das klingt doch schon viel positiver! Dennoch gibt es gesetzliche Regelungen, die deutlich machen, wie ernst dieses Gedenken genommen wird. So dürfen nämlich an diesem „stillen Feiertag“ keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden, die dem ernsten Charakter nicht entsprechen: Disko, Rockkonzerte und eben auch kein fröhlicher Weihnachtsmarkt. Für viele Protestanten ist der Tag ein Anlass, die Gräber ihrer Verstorbenen für den Winter festlich zu schmücken, was die Katholiken traditionell bereits zu Allerseelen machen. Aber ob man nun Protestant ist oder Katholik – oder gar kein Christ – wenn in den Tagen nach Totensonntag die Weihnachtsmärkte eröffnen, wird wohl jedem warm ums Herz.
Die Hexe Befana
Cat - Sie wohnen in dunklen Wäldern und an verlassenen und geheimnisvollen Orten, sie sind gefürchtet und sehen gruselig aus. Ihr wichtigstes Reiseutensil ist ein alter zerrupfter Reisigbesen auf dem sie durch die Nächte zischen. Ihre Haut ist schrumpelig, ihre kleinen tiefliegenden schwarzen Augen blitzen gefährlich und Warzen bedecken ihre Haut. Kinder fürchten sich vor ihnen überall auf der Welt. Doch nicht so in Italien. Hier gibt es tatsächlich Kinder, die die Ankunft einer solch alten Frau mit Zauberkräften kaum erwarten können. Denn jedes Jahr am 5. Januar, dem Tag vor dem Dreikönigsfest, besteigt die Hexe Befana ihren Besen und macht sich auf den Weg, die braven und folgsamen Kinder mit Süßigkeiten zu beschenken, ganz nach Art unseres Nikolauses. Den ungezogenen Kindern hingegen hinterlässt sie nur ein paar Stückchen Kohle. In Italien sagt man in einem Reim über die Hexe: „La Befana vien di notte con le scarpe tutte rotte.“ Übersetzt heißt das soviel wie: „Die Befana kommt in der Nacht mit ihren kaputten Schuhen.“ 



Der 6. Januar ist in Italien der Tag des Dreikönigsfestes. Bei uns wird dieses Fest „Die Heiligen drei Könige“ genannt und findet 12 Tage nach Weihnachten statt. Das ist die Zeit, die diese Könige brauchten, um dem Stern nach Bethlehem zu folgen und dem Jesuskind ihre Geschenke zu bringen. Zuerst wurde das Fest nur in einigen Regionen Italiens und dann überall im ganzen Land gefeiert. In vielen Regionen allerdings sind noch immer folkloristische, lokale und religiöse Festlichkeiten wie das der Befana erhalten. Sie steht als Symbol für die Weiblichkeit des alten Jahres, die das neue Jahr mit einem fruchtbaren Abschnitt einleitet. In einigen Regionen wie zum Beispiel der Toskana, wird das mit einer Puppe veranschaulicht, die mit einem Karren durch die Altstadt gezogen und anschließend auf einem Lagerfeuer verbrannt wird.




Ein schöner Brauch, der in viele italienischen Kinderzimmern allgegenwärtig ist und zwar in Form einer gruselig aussehenden Hexenpuppe, mit schrumpeliger Haut und kleinen tiefliegenden schwarzblitzenden Augen, die auf ihrem Reisigbesen sitzt und von der Decke baumelt. Sie scheint zu mahnen, folgsam zu sein, damit sie auch im nächsten Jahr Süßigkeiten für die Kleinen hinterlassen kann.



Rezept für einfache Mürbeteig-Plätzchen
Den Teig sollte man nicht zu dünn ausrollen, sonst werden die Plätzchen zu trocken.
Verziert werden können sie mit Zuckerguss, Schokolade, bunten Streuseln und allem, was das Herz begehrt!






Schoko-Marzipan-Taler